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Competing Commitments: Wieso ich mir selbst im Weg stehe!

Leon Pobuda · Zuletzt aktualisiert: 14. Juni 2022

Allgemein · 4 Min. Lesedauer

Competing Commitments

Hast du dich schon einmal gefragt, warum du deine selbst gesteckten Ziele einfach nicht erreichst? Immer wieder kommt etwas dazwischen und verhindert, dass du deinem Ziel näherkommst. Womöglich stehst du dir selber im Weg, weil verborgene Motive mit deinem Ziel konkurrieren. Im Coaching kann in solchen Situationen die Methode Competing Commitments uns dabei helfen, diese Blockaden aufzulösen.

Definition: Competing Commitments

Competing Commitments ist eine Methode im Coaching, um selbstsabotierende Motive aufzudecken, die uns bei unserer Zielerreichung im Weg stehen. Das zugehörige Modell ist auf den Harvard-Professoren Robert Keagan und seiner Kollegin Lisa Laskow Lahey zurückzuführen. Dabei basiert das Modell auf dem Konzept des „Sekundären Krankheitsgewinns“ aus der Psychoanalyse von Sigmund Freud.

Competing Commitements im Coaching

Wann wird die Methode „Competing Commitements“ eingesetzt?

Die Methode Competing Commitments eignet sich im Coaching, wenn der Klient eine Veränderung in seinem Verhalten herbeiführen möchte aber aus irgendwelchen vorgeschobenen Gründen, diese Veränderung nicht umsetzen kann. Sprich, wenn der Klient sich bei seiner Verhaltensänderung immer wieder selbst sabotiert.

Dauer der Coachingmethode

Im Coaching sollte genügend Zeit für die Interventionstechnik eingeplant werden. Als Faustregel gelten 1 bis 2 Stunden.

Ziele des Competing Commitements

Ziele der Coachingmethode Competing Commitments sind:

  • Dem Klienten zeigen, wie es zu seinem unlogischen Verhalten kommt
  • Unbewusste Persönlichkeitsanteile identifizieren. Beispielsweise verborgene Motive oder Glaubenssätze, die das Handeln des Klienten bestimmen
  • Blockierende Motive, Glaubenssätze etc. hinterfragen.

Durchführung Competing Commitements

Vorbereitung

Bevor die Durchführung beginnt, erarbeitet der Coach gemeinsam mit dem Klienten ein konkretes Ziel, welches er erreichen möchte, bei dessen Umsetzung er aber immer wieder scheitert.

Ablauf

  1. Zu Beginn schreibt der Coach folgende vier Themen, z.B. auf ein Flipchart, auf:
  • Eigentliches Ziel
  • Innerer Boykott
  • Verborgenes Motiv
  • Fundamentale Annahme
  1. In den Bereich „Eigentliches Ziel“ schreibt der Klient das Ziel hinein, das er erreichen möchte.
  2. Danach erarbeiten Coach und Klient gemeinsam, welche Verhaltensweisen den Klienten am meisten an der Zielerreichung hindern. Die Ergebnisse schreibt der Klient in den Bereich „Innerer Boykott“.
  3. Anschließend gilt es zu hinterfragen, welches verborgene Motiv hinter der Selbstsabotage steckt. Dieses Motiv entspricht dem Konzept des Krankheitsgewinns in der Psychoanalyse. Hat der Klient das blockierende Motiv gefunden, dokumentiert er dieses unter dem Abschnitt „Verborgenes Motiv“.
  4. Oftmals ist es hilfreich, dem Klienten zu vermitteln, dass sein boykottierendes Verhalten in gewisser Weise logisch ist und einen Zweck erfüllt.
  5. Abschließend widmen sich Coach und Klient dem Thema „Fundamentale Annahme“ und erörtern welche Annahme hinter seinem verborgenen Motiv steckt. Das Ergebnis schreibt der Klient auf.

Beispiel:

  • Eigentliches Ziel: Mein Team zu Höchstleistung führen
  • Innerer Boykott: Ich halte Termine meiner Mitarbeiter nicht genügend nach und lasse zu viel Schlendrian durchgehen
  • Verborgenes Motiv: Ich schätze meine Freiheit und halte mich selber nicht gerne an Termine
  • Fundamentale Annahme: Um eine gute Führungskraft zu sein, muss ich alles mindestens genauso gut machen wie meine Mitarbeiter

Abschluss

Abschließend hinterfragt der Coach die fundamentale Annahme des Klienten. Er exploriert und reflektiert mit dem Klienten Situationen, in denen die Annahme falsch oder richtig ist. Da es sich bei der „Fundamentalen Annahme“ um ein Art Glaubenssatz bzw. Einstellung handelt, muss der Klient selbst erkennen, dass seine getroffene Annahme ihn blockiert und nicht stichhaltig ist. Mithilfe der Arbeit mit Glaubenssätzen kann die Annahme positiv transformiert werden.

Leon Pobuda
Psychologe & Coach

Herr Pobuda ist Experte für Business Coaching, Health Coaching & Life Coaching

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