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Drama-Dreieck: So löst du deine Konflikte!

Leon Pobuda · Zuletzt aktualisiert: 02. Juni 2022

Allgemein · 6 Min. Lesedauer

Drama-Dreieck

 „Zu einem Konflikt gehören immer mehrere dazu“ – diesen Gedankengang verfolgt auch das Drama-Dreieck. Laut dem Drama-Dreieck können Konflikte mithilfe von drei Rollen beschrieben werden: Täter, Opfer und Retter. Ursprünglich kommt das Modell aus der Transaktionsanlyse und wurde von Stephan Karpman entwickelt. In seiner Anwendung wird das Modell oftmals eingesetzt, um Konflikte zu analysieren und zu lösen. Dementsprechend kann das Drama-Dreieck auch im Coaching verwendet werden. Nachfolgend erfährst du, was das Drama-Dreieck genau ist, was die einzelnen Rollen charakterisiert und wann das Modell im Coing eingesetzt wird.

Definition: Was ist das Drama-Dreieck?

Das Drama-Dreieck ist ein Modell, um das menschliche Verhalten vereinfacht darzustellen. Dabei bezieht sich das Modell auf das Beziehungsmuster von mindestens zwei Personen. Die Beziehungen werden durch ein Dreieck und die drei Drama-Rollen Täter (oder auch Verfolger), Retter und Opfer abgebildet. Die Besonderheit ist, dass innerhalb eines Konfliktes alle Beteiligten mehrmals von der einen Rolle in die nächste schlüpfen können.  

Woher kommt das Drama-Dreieck?

Das Drama-Dreieck ist ein Modell aus der Transaktionsanalyse und ist auf den Transaktionsanalytiker Stephen Karpman zurückzuführen. Die Transaktionsanalyse befasst sich mit der Fragestellung, warum sich Menschen so fühlen, so denken und so verhalten, wie sie es in dem Moment tun. Hierfür wird die zwischenmenschliche Kommunikation analysiert.

Das Drama-Dreieck im Coaching

Im Coaching kann das Drama-Dreieck angewendet werden, um bestimmte unproduktive Konfliktdynamiken zu verstehen und um einen Ausstieg daraus zu finden. Dabei dient das Modell im Wesentlichen dazu, dem Klienten eine Erklärungsmöglichkeit für typische Konfliktsituationen an die Hand zu geben, um anschließend Lösungsansätze zu erarbeiten.

Die drei Rollen im Drama Dreieck

Drama Dreieck

Der Retter

Der Retter erscheint sobald er einen Hilferuf hört. Seine Intention ist es, den Streit zu schlichten und sich in seiner wichtigen Rolle als Helfer zu beweisen. Dabei agiert er nicht aus Eigennutz sondern um Selbstbestätigung zu erhalten und sein Bedürfnis gebraucht zu werden zu befriedigen. Oftmals hilft der Retter auch „zu viel“ und macht somit das Opfer noch kleiner und hilfloser als es ohnehin schon ist.

Der Täter

Der Täter stellt sich über andere Menschen und setzt diese herab. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er alles besser weiß und andere beschuldigt, anklagt, aufhetzt, demütigt, droht sowie kontrolliert. Weiterhin wird er schnell wütend oder sogar aggressiv, sofern etwas nicht so läuft, wie er es möchte.

Das Opfer

Das Opfer besitzt die vermeintlich schwächste Position im Rollenspiel, da es sich dem Retter und dem Verfolger unterordnet. Durch die Demütigung, die das Opfer vom Täter erfährt, resultieren Gefühle der Macht- und Hilflosigkeit. Um sich vor diesen Gefühlen zu schützen idealisiert das Opfer den Verfolger oder den Retter.

Weiterhin zieht das Opfer meist, die gewünschte Aufmerksamkeit voll und ganz auf sich. Somit ist es für das Opfer ein Leichtes, anderen die Schuld zuzuweisen oder diese Schuld auf andere Personen oder Situationen zu projizieren. Dadurch zwingt das Opfer andere in die Täterrolle und manipuliert sein Umfeld indem es ihnen ein schlechtes Gewissen bereitet.

Das Drama-Dreieck ist ein Modell, genauer ein sog. Spiel der Transaktionsanalyse, das im Coaching dafür eingesetzt wer- den kann, bestimmte unproduktive Konfliktdynamiken zu ver- stehen und einen Ausstieg daraus zu finden.

Drama-Dreieck

Das Dramadreieck beschreibt ein Beziehungsmuster zwischen mindestens zwei, meist aber drei Personen, die darin die drei Rollen „Ankläger“, „Opfer“ und „Retter“ einnehmen. Weiterhin gehört zum Spiel, dass die beteiligten Personen die eingenommenen Rollen in überraschender Weise tauschen, um ihr unbewusstes Bedürfnis nach Nähe und Distanz zu regulieren. Das Modell dient dabei im Wesentlichen dazu, dem Klienten eine Erklärungsmöglichkeit für typische Konfliktsituationen an die Hand zu geben, zu denen dann im Coaching Lösungs- ansätze erarbeitet werden können.

 

Beispiel

In einer Teambesprechung kommt es zu einer hitzigen Diskussion zwischen zwei Kollegen, Herrn A und Herrn B. Schnell wird deutlich, dass Herr A (Ankläger) argumentativ deutlich überlegen ist, was Herrn B (Opfer) in die Defensive bringt. Nun fasst sich Frau C (Retter) ein Herz und greift ihrerseits ungebeten Herrn A an, um Herrn B zu helfen. Dann passiert das Interessante: Herr A und Herr B solidarisieren sich plötzlich, Herr B wird zum Ankläger und wertet den gutgemeinten Vorstoß von Frau C ab, womit sie sich auf einmal verdutzt in der Opferrolle befindet.

Leon Pobuda
Psychologe & Coach

Herr Pobuda ist Experte für Business Coaching, Health Coaching & Life Coaching

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Herr Pobuda ist Experte für Business Coaching, Health Coaching & Life Coaching

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