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Choice-MAP

Leon Pobuda · Zuletzt aktualisiert: 16. August 2022

Allgemein · 4 Min. Lesedauer

Choice-MAP

Du musst dich zwischen zwei oder mehreren Optionen entscheiden aber kannst es einfach nicht? Jede Option fühlt sich irgendwie nicht richtig an? Dann lass doch am besten einfach deinen Bauch entscheiden! Die Bilanzierte Bauchentscheidung – eine Methode aus dem Coaching – hilft dir dabei!

Definition: Choice MAP

Die Bilanzierte Bauchentscheidung ist eine Methode, die im Coaching eingesetzt wird, um dem Klienten dabei zu unterstützen selbstvereinbare Entscheidungen zu treffen oder Handlungsoptionen an persönliche Motive anzupassen. Durch sog. „somatische Marker“ werden die Handlungsoptionen auf einer emotionalen Basis bewertet und bei Bedarf angepasst, bis ein handlungsförderliches, positives Bauchgefühl bilanziert werden kann.

Choice MAP im Coaching

Wann wird die Choice MAP eingesetzt?

Die bilanzierte Bauchentscheidung wird im Coaching eingesetzt, wenn der Klient eine schwierige Entscheidung zu treffen hat. Dabei bietet sich die Methode besonders an, wenn der Klient durch rationalisierende Bewertungsmethoden zu keinem befriedigenden Entschluss gelangt.

Dauer der Coachingmethode

Für die bilanzierte Bauchentscheidung sollten ca. 1 – 1,5 Stunde eingeplant werden.

Ziele der Choice MAP

Die Ziele der bilanzierten Bauchentscheidung sind, dass

  • der Klient sich für eine Handlungsoption entscheidet,
  • er seine Handlungsblockaden (falls vorhanden) auflöst und
  • sein Selbstgespür fördert.

Durchführung der Choice MAP

Ablauf

  1. Schritt: Rahmensetzung

Der Coach erklärt dem Klienten wie das Erfahrungsgedächtnis funktioniert. Hierbei erweist es sich als hilfreich, wenn der Coach das Planungsgedächtnis (Verstand) und das Erfahrungsgedächtnis in einem einfachen Modell, als zwei sich ergänzende, aber zeitgleich unterschiedlich funktionierende Hirnfunktionen, vorstellt. Dabei kann sich der Coach auch auf die vom Coach genannten Situationen beziehen.

  1. Schritt: Identifizieren der klientenspezifischen somatischen Marker

Nun werden die somatischen Marker des Klienten identifiziert. Sowohl die negativen als auch die positiven. Diesbezüglich beschreibt der Klient detailliert eine ihm unangenehme Situation und schildert seine körperlichen Empfindungen. Dabei ist es möglich, dass auf einem Flipchart ein Körperschema gezeichnet wird und der Klient seine körperlichen Empfindungen skizziert. Anschließend wird das Vorgehen für die positiven somatischen Marker wiederholt.

  1. Schritt: Probeweise Beispielsituationen bilanzieren

In der nächsten Phase werden Standardsituationen zur Übung bilanziert. Unter der Überschrift „Bauchbilanz“ werden auf einem Flipchart zwei Skalen von 0 – 100 aufgeführt. Die eine Skala repräsentiert die positiven Körpersignale und die andere Skale die negativen Körpersignale. Anschließend nennt der Coach Standardsituationen wie zum Beispiel der nächste Zahnarztbesuch, der nächste Geburtstag, die nächste Steuererklärung etc., die der Klient auf den jeweiligen Skalen bewerten soll.

  1. Schritt: Bilanzierung der Optionen

Danach wird die Bilanz anhand der anstehenden Problemsituation durchgeführt.

Wenn die emotionale Bilanz über die Optionen nicht eindeutig positiv oder negativ ausfällt, dann ist es hilfreich, wenn der Coach ein wenig nachhilft, indem der Klient Zielwerte für eine Entscheidung festlegt: „Was glauben Sie, wie müssten die Bilanzwerte ausfallen, damit für Sie die Entscheidung eindeutig ist?“ Tut der Klient sich dennoch schwer, bietet der Coach ihm an sich mit einer vorläufigen „Arbeitshypothese“ zu begnügen.

  1. Schritt: Sammlung von Ideen zur Verbesserung der Bilanz

Zum Abschluss sammeln Coach und Klient Ideen und Hypothesen für eine gewünschte Optimierung der Bilanz, um sich für eine bestimmte Handlungsoption zu entscheiden.

  1. Schritt: Reflexion auf der Metaebene (optional)

Optional kann die Bauchbilanz auf einer Metaebene reflektiert werden:

  • „Was ist die Funktion des Bauchgefühls?“
  • „Wie wirksam ist das Bauchgefühl?“
  • „Wann ist das Bauchgefühl wichtig?“
  • „Wann kann das Bauchgefühl im Alltag nützlich sein?“
  • „Wo sind die Grenzen, wenn man auf sein Bauchgefühl hört?“
  • „Welches Verhältnis hat das Bauchgefühl zur rationalen Entscheidung?“

Abschluss

  • Danach wird das Bilder-Logbuch bilanziert:
    • „Was konnten Sie durch Ihr Coaching-Logbuch und Ihr Haltungsbild über sich lernen?“
    • „Was war dabei für Sie überraschend?“
    • „Was möchten Sie beibehalten?“
  • Abschließend unterstützt der Coach den Klienten dabei sein Ziel permanent zu vergegenwärtigen:
    • „Was können Sie tun, damit Sie sich an Ihr Haltungsbild und Ziel erinnern?“
    • „Wie und wo können Sie sich an Ihr Haltungsbild erinnern?“
    • „Wie und wo können Sie es platzieren, sodass Sie effektiv an Ihr Haltungsbild erinnert werden?“
    • „Was sonst kann Sie in Ihrer Umgebung positiv an Ihr Ziel erinnern?“

Leon Pobuda
Psychologe & Coach

Herr Pobuda ist Experte für Business Coaching, Health Coaching & Life Coaching

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